4 Bücher, 1 Sprache, 1 Kurs: Der Französischkurs der Jahrgangsstufe 1 hat am Prix des lycéens allemands 2019 teilgenommen. Dank einer Initiative des Institut français können in ganz Deutschland Schülerinnen und Schüler mitentscheiden, welche Lektüren in Zukunft im Französischunterricht gelesen werden. In Baden-Württemberg haben neben dem Margarete-Steiff-Gymnasium etwa dreißig Schulen teilgenommen.
Vier Jugendromane standen zur Auswahl, und alle mussten sie im und vor allem neben dem Unterricht gelesen werden. So galt es, die eigenen Französischkenntnisse zu vertiefen, das Präsentieren und Argumentieren in der Fremdsprache zu üben – und nicht zuletzt eine Wahl zu treffen, welcher Roman einem am besten gefällt.
Zur Auswahl standen:
Dans la forêt de Hokkaido, Éric Pessan (Ecole des loisirs 2017)
La maraude, Ahmed Kalouaz (Éditions du Rouergue 2016)
Un détective très très très spécial, Romain Puértolas (La joie de lire 2017)
Une fille de…, Jo Witek (Actes Sud Junior 2017)
Ende Januar fand eine Schuljury statt, in der der Kurs über alle Bücher debattiert und einen Favoriten gewählt hat. Zugleich wurden zwei Schülerinnen ausgewählt, um das MSG bei der Landesjury am Institut français in Stuttgart zu vertreten: Anja I. und Jannika J. reisten am 22. Februar 2019 als Delegierte und deren Vertreterin in die Landeshauptstadt.
Dort bereiteten zunächst alle Delegierten aus den verschiedenen Schulen in Gruppen eine kurze Präsentation zu je einem der Bücher vor. Im Anschluss folgten zwei große Debattenrunden, die wiederum vom Kreis der stellvertretenden Delegierten beobachtet wurden.
Während die einen das Lieblingsbuch für Baden-Württemberg wählten, entschieden sich die anderen für eine Vertreterin des Landes bei der Bundesjury. Diese letzte Runde fand nun während der Leipziger Buchmesse im März statt; der Autor des dortigen Gewinner-Romans erhält einen Geldbetrag und die Publikation als Schullektüre in Deutschland.
In Stuttgart hat ein Buch am Ende die absolute Mehrheit erzielt, das sich mit einer gesellschaftlichen Randgruppe beschäftigt, die sonst wenig im Fokus der Öffentlichkeit steht: Une fille de… von Jo Witek. Die Protagonistin Hannah ist die Tochter einer Prostituierten und sieht sich mit gesellschaftlicher Ausgrenzung konfrontiert. Tatsächlich hat Witek nun auch bundesweit den ersten Platz erreicht.
Nachdem sie sich länger mit ihren Büchern beschäftigt hatten, war es für Anja und Jannika vor allem spannend, sich mit anderen Schülerinnen und Schülern aus dem ganzen Land auszutauschen, die alle gern Französisch gewählt haben.
Vive le français!
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